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Schaufenster gestalten: 8 Arten & Tipps für den Blickfang

Lesezeit: 5 Minuten
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Autor: Redaktionsteam der FUNKE MediaSales

Datum: 30.01.2023

Frau, die %-Schild in ein Schaufenster hängt, symbolisiert Schaufenster gestalten

Auch wenn Online-Shopping immer stärker wird, bleibt doch der Stadtbummel eine der beliebtesten Freizeitaktivitäten. Um Ihr Geschäft in vollen Fußgängerzonen hervorzuheben, ist ansprechende Schaufenstergestaltung das A und O. Hier erfahren Sie, wann Sie eher auf Stapel- oder Anlassfenster setzen sollten. Dazu gibt es Basics für die Präsentation Ihrer Auslage.

Inhaltsverzeichnis

    Schaufenstergestaltung als Visual Merchandising

    Schaufenster sind die wichtigste Werbung am Point of Sale im Einzelhandel. Hier entscheidet sich, ob der Laden leer bleibt, oder sich Laufkundschaft an den Kassen drängt.

    „Visual Merchandising“ ist das Stichwort. Das ist die Art rein visueller Werbung. Und kommt dort zum Einsatz, wo Konsument*innen und Ware direkt aufeinandertreffen. Damit sind vor allem Events wie Messen und natürlich das Ladenlokal gemeint.

    Visual Merchandising soll

    • Aufmerksamkeit erregen,
    • Leute anlocken,
    • zum Kaufen animieren und
    • das Unternehmen (wieder-)erkennbar machen.

    Genau das sind die Kriterien, die gute Schaufenstergestaltung ausmachen. Denn in einer Fußgängerzone gehen Menschen meist innerhalb von 3 Sekunden an einer Auslage vorbei. In dieser kurzen Zeit muss ihnen etwas ins Auge fallen, das sie zum Anhalten bewegt. Um das zu erreichen, gibt es einige Wege.

    Schaufensterarten im Überblick

    Beim Gestalten Ihrer Auslage können Sie Ihrer Kreativität grundsätzlich freien Lauf lassen. Allerdings haben sich in der Branche der professionellen Schaufensterdekoration einige Gestaltungsarten etabliert.

    3 Hauptarten von Schaufenstern

    Dabei unterscheidet man 3 Hauptarten, die erst einmal nichts mit dem Inhalt zu tun haben.

    • 01.

      GESCHLOSSENE SCHAUFENSTER

      „Geschlossen“ bezieht sich hier auf die Rückseite des Schaufensters. Eine Wand versperrt dabei vollständig die Sicht auf das Ladeninnere. Das geschlossene Schaufenster kommt häufig dort zur Anwendung, wo Kund*innen nicht unbedingt von außen beobachtet werden möchten. Das können exklusive, teure Geschäfte sein. Aber auch Läden, die sich mit eher privaten Dingen befassen, wie zum Beispiel Unterwäsche.

      Aber auch große Kaufhäuser nutzen diese Variante der Schaufenstergestaltung. Denn der oft hektische Betrieb im Inneren würde von der Auslage ablenken. Außerdem befinden sich die dargestellten Waren oft nicht im Erdgeschoss. Verkaufsraum und Schaufenster passen dann also nicht zusammen.

    • 02.

      OFFENE SCHAUFENSTER

      Offene Schaufenster haben im Gegensatz zu geschlossenen keine Rückwand. Sie geben den Blick auf den Point of Sale frei.

      Es sorgt vor allem für weniger Schwellenangst, wenn Leute im Hintergrund schon einen Eindruck vom Inneren bekommen: Die mentale Hürde, den Laden zu betreten, wird kleiner. Hier wird daher meist auf einen stimmigen Übergang von außen nach innen geachtet. Im besten Fall sind die ausgestellten Waren schon zu sehen.

      Ein Sonderfall ist das Durchblickfenster. Hier ist im Schaufenster selbst gar nichts ausgestellt. Es leitet die komplette Aufmerksamkeit auf den Verkaufsraum. In diesem sollte es dann natürlich ordentlich und ansprechend aussehen.

    • 03.

      HALBOFFENE SCHAUFENSTER

      Ein Kompromiss zwischen den beiden ersten Modellen ist ein halboffenes Schaufenster. Mit Stellwänden, Bannern oder anderen Dekorationen ist der Blick in den Point of Sale nur teilweise versperrt.

      Diese Wahl ist sinnvoll, wenn Sie Schwellenangst nehmen möchten, aber zum Beispiel bei ganz offenem Fenster das Tageslicht im Inneren stören würde. Außerdem erlauben die flexiblen Rückseiten noch mehr Optionen für Dekorationen und Motive.

    8 Gestaltungsarten beim Schaufensterbau

    Je nach Art der Präsentation werden durch die Schaufensterdekoration andere Kundengruppen erreicht. Die Präsentation von Waren oder Angeboten im Schaufenster lässt sich grundsätzlich in 8 Gestaltungsarten unterteilen:

    Im Folgenden geben wir einen Überblick über die einzelnen Gestaltungskonzepte und den Unterschieden.

    Schaufenster mit frischgebackenen Broten symbolisiert Schaufenster gestalten

    1. Stapelfenster

    Das Stapelfenster stellt die Fülle des Angebots dar. Die Waren stapeln sich im wahrsten Sinne des Wortes.

    Da es einen Eindruck des kompletten Sortiments vermittelt, wird diese Schaufenstergestaltung manchmal auch Übersichtsfenster genannt.

    Es soll in der Regel vermitteln, dass hier viel für wenig Geld geboten wird.

    Dafür stechen einzelne Produkte weniger hervor. Zudem gibt es zwar Möglichkeiten, ein Stapelfenster kreativ zu gestalten. Doch die Fülle der Waren schränkt zumindest den Platz ein. Zum Dekorieren eignen sich Warenaufsteller in Kasten- oder Pyramidenform.

    2. Anlassfenster

    Anlassfenster werden, wie der Name schon sagt, aus einem konkreten Anlass eingerichtet.

    Das sind z. B. konkrete Tage oder Ereignisse, wie:

    Schaufenster mit Schuhen zur Weihnachtszeit symbolisiert Schaufenster gestalten
    • Feiertage (Ostern, Halloween, Weihnachten, …)
    • Sportereignisse (Fußball-WM, Olympia, …)
    • Schulbeginn
    • Jubiläen

    Aber auch saisonale Motive wie „Herbstmode“, „Ferienzeit“, oder der Klassiker „Black Friday“ dienen als Grundlage für die Gestaltung eines Anlassfensters.

    3. Themenfenster

    Wenn ein Schaufenster ohne bestimmtes Motto oder einem konkreten Anlass dekoriert wird, nennt man es Themenfenster.

    So stellt z. B. ein Modehaus die Sportkleidung mit einem Themenfenster zu „Joggen“ oder „Fitness“ in den Fokus. Oder Reisebüros bewerben bestimmte Reiseziele mit einem Schaufenster zum Thema „Strandurlaub“.

    Überschneidungen mit dem Anlassfenster kommen oft vor.

    Zum Beispiel wäre „Schnupfen“ ein mögliches Thema für ein Apothekenschaufenster. Gleichzeitig ist es saisonal eher auf den Winter bezogen. Als Dekorationselemente dienen Alltagsgegenstände, die zum Thema passen.

    4. Sachfenster

    Sachfenster stellen Produkte mit konkreten Argumenten vor:

    • Was kann es?
    • Welche Vorteile hat es?
    • Warum sollte ich es kaufen?

    Neben Qualität ist auch der Preisvorteil ein möglicher Fokus im Sachfenster. Häufig sieht man das bei Filialen von Mobilfunkanbietern: Pappaufsteller im Schaufenster stellen den günstigen Preis für die große Flatrate heraus.

    Aber auch kreativere Installationen sind denkbar: Wie z. B. ein Outdoor-Laden, der die Dichte eines Wanderschuhs anhand von Wasser demonstriert. Ein Pflegeprodukt für Oberflächen zeigt am Besten mit einer Vorher-Nachher-Installation die Qualität.

    Das Sachfenster stellt meist nur einzelne Waren dar. Es dient also dazu, den Absatz eines konkreten Produktes zu fördern.

    5. Prestigefenster

    Schaufenster mit Designer-Handtaschen symbolisiert Schaufenster gestalten

    Das Prestigefenster, auch „Ein-Artikel-Schaufenster“ oder Spezialfenster genannt, ist praktisch das Gegenteil des Stapelfensters.

    Seine Gestaltung setzt sehr wenige, meistens sogar nur ein einziges Highlight-Objekt prominent in Szene. Selbst wenn die Fläche mehr zulässt.

    Auf Schaufensterbeschriftung verzichten Prestigefenster in der Regel komplett.

    Hochpreisige Modegeschäfte oder auch Juweliere nutzen es oft. Sie sprechen exklusives Klientel an und zeigen daher auch nur die exklusivsten Waren. Hier ist das Ladenfenster noch mehr als sonst die Visitenkarte des Geschäfts.

    6. Produktserien- oder Markenfenster

    Diese Schaufensterart wird auch „bedarfsorientiertes Fenster“ genannt. Hier wird eine ganze Produktlinie zur Schau gestellt. Typische Anwendungsbereiche sind Modekollektionen oder Spielzeugwelten.

    Passant*innen gewinnen einen Überblick über zusammenhängende Waren. Das Markenfenster steht also zwischen Stapel- und Prestigefenster.

    Es animiert zu einer etwas längeren Verweildauer, ohne unübersichtlich zu sein.

    7. Bühnenfenster

    Blick auf Schaufenster einer Modeboutique symbolisiert Schaufenster gestalten

    Beim Gestalten von Bühnen- oder auch Fantasiefenstern ist Kreativität gefragt. Hier wird den Passant*innen meist eine lebensnahe Szene mit Emotionen geboten:

    Freunde sitzen gemeinsam am Essenstisch oder eine Familie befindet sich auf einem Winterspaziergang. Schaufensterpuppen, Fensterfolien, Motivwände und andere Dekorationselemente machen vieles möglich.

    Laufkundschaft bekommt so gleich konkrete Anregungen für eine Verwendung der Produkte. Daher beschreiben Begriffe wie Ideen- oder Stimmungsfenster diese Gestaltungsart gut.

    Auch ganz ausgefallene Maßnahmen, Farben, Beleuchtungen und Requisiten tragen zum Typus „Fantasiefenster“ bei.

    Wichtig ist nur, dass eine künstlerische Idee oder eine Story zugrunde liegt.

    Die Präsentation sollte außerdem weiter die Produkte in den Vordergrund stellen. Sonst bleiben Passant*innen zwar vor dem Blickfang stehen, schaffen aber keinen Bezug zu dem Produkt und werden somit nicht zu Kund*innen.

    Aber: Kleinere Geschäfte werden es mit dem Bühnenfenster etwas schwerer haben. Kulissen und Figuren nehmen oft viel Fläche ein.

    8. Blinde Fenster

    Blick auf leeres Schaufenster in Fußgängerzone symbolisiert Schaufenster gestalten

    Eigentlich keine echte Form der Schaufenstergestaltung, sondern eher ein Sonderfall ist das blinde Fenster. Dabei ist das Schaufenster komplett zugeklebt, höchstens Gucklöcher lassen einen Blick zu.

    Zum Einsatz kommt es

    • vor Neueröffnungen,
    • bei Umbauten
    • oder auch, um neue Produkte anzukündigen.

    Ziel ist es, die Neugier zu schüren, eine Botschaft zu vermitteln und zum Wiederkommen zu verleiten.

    12 Tipps & Gestaltungsgrundsätze für Schaufenster

    Einfache Tricks und Grundsätze für das perfekte Schaufenster finden Sie hier:

    • 01.

      NIE OHNE PLAN BEGINNEN

      Fertigen Sie Skizzen Ihrer Schaufensterdekoration an und überlegen Sie sich ein Thema oder eine Story die Sie erzählen möchten.

    • 02.

      SCHAUFENSTERTYP BEACHTEN

      Eckfenster erlauben andere Blickwinkel und Kompositionen als rein frontale.

    • 03.

      WARME, BUNTE FARBEN UND LICHT EINSETZEN

      Kalte, helle Leuchten eignen sich nur für Spots. Je kleiner das Fenster, desto wichtiger ist eine gute Beleuchtung bei der Gestaltung.

    • 04.

      REGELMÄßIG DEKO WECHSELN

      Immer dasselbe Schaufenster wirkt langweilig. Doch es sollte Zeit haben zu wirken. Wechseln Sie ungefähr alle 4 Wochen den Schaufensteraufbau.

    • 05.

      SCHAUFENSTERBESCHRIFTUNG GEZIELT EINSETZEN

      Kreativen Schriftzüge heben Sie von der Masse ab. Einfach nur große „Sale“-Aufkleber sieht man überall und wirken schnell aufdringlich.

    • 06.

      AUF SAUBERKEIT ACHTEN

      Spinnweben und Staubballen gehen ebenso wenig wie dreckige Ladenfenster.

    • 07.

      VOM WICHTIGSTEN OBJEKT AUSGEHEND PLANEN

      Dieses sollte sich bei rechteckigen Schaufenstern im goldenen Schnitt, also etwa auf 2-Drittel der Strecke von Seitenwand zu Seitenwand, befinden. So steht das Objekt auf Augenhöhe der Betrachtenden.

    • 08.

      PYRAMIDEN-AUFBAU WÄHLEN

      Das höchste Element steht mittig hinten. Nach vorne und zu den Seiten werden die Warenträger oder Figuren niedriger. Das nutzt die Tiefe des Fensters optimal aus und lenkt die Blicke auf natürliche Weise.

    • 09.

      GENUG BESTÄNDE VORHALTEN

      Nichts ist ärgerlicher als ein Schaufenster, das viele Kund*innen anlockt, die dann mit „ausverkauft“ konfrontiert werden.

    • 10.

      DEKOS DOKUMENTIEREN

      Machen Sie Fotos Ihrer Gestaltungen für später. Sie dienen als Inspiration. Außerdem vermeiden Sie so Wiederholungen.

    • 11.

      SOCIAL MEDIA EINSETZEN

      Sie haben sich besonders kreativ betätigt? Dann teilen Sie Fotos Ihrer Schaufenstergestaltung in den sozialen Netzwerken. Oder adaptieren Sie diese Emotionen auf ihren Kanälen. Besonders bei der jüngeren Zielgruppe, wie der GenZ empfiehlt sich dieser Tipp.

    • 12.

      ERFOLG MESSEN

      Dokumentieren Sie die Verkaufszahlen der Waren, solange sie im Ladenfenster gezeigt werden. Auch die Kundenzahlen während verschiedener Schaufenster-Dekos zeigen, wie gut diese funktionieren.

    Fazit zu Schaufenster gestalten

    Das Ladenfenster ist die Visitenkarte Ihres Geschäftes. Gestalten Sie es daher ansprechend, dekorieren Sie kreativ und sorgen Sie für Aufmerksamkeit. Achten Sie jedoch darauf, dass Ihr Schaufenster zu dem Gesamtbild Ihres Unternehmens passt. Wenn Sie z. B. ein seriöses Image vermitteln wollen, Ihr Schaufenster aber humorvoll gestaltet ist, kann es bei Ihrer Kundschaft zur Verwirrung führen.

    Deshalb gilt das wichtigste Prinzip der Werbung auch hier: Orientieren Sie sich immer an Ihrer Zielgruppe.

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    FAQ zu Schaufenster-Deko

    Unter Visual Merchandising versteht man die Verkaufsförderung durch optische Elemente. Meistens findet es dort statt, wo Kund*innen und Produkte direkt aufeinandertreffen. Schaufenster-Deko, Ladeneinrichtung oder Gestaltung von Messeständen sind daher die häufigsten Anwendungsgebiete.

    Per Definition ist ein Schaufenster ein Fenster, das Vorbeigehende auf Produkte oder Dienstleistungen eines Betriebes oder Geschäftes hinweist. Zweck ist es, Neugier zu wecken und zu Spontankäufen zu verleiten.

    Man unterscheidet 3 Hauptarten. Geschlossene Schaufenster erlauben keinen Blick in das Geschäft, offene geben die Sicht in das Ladeninnere frei. Bei halboffenen ist der Verkaufsraum teilweise sichtbar. Darunter gliedern sich Schaufenster in Stapel-, Prestige- und Anlass- oder Themenfenster. Oft werden noch weitere Arten unterschieden.

    Das Übersichtsfenster ist eine Art der Schaufenstergestaltung, die oft auch Stapelfenster genannt wird. Es zeigt eine größtmögliche Auswahl von Waren, sodass Passant*innen einen guten Eindruck von der Vielfalt des Sortimentes bekommen.