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Unternehmenspodcast: Vorteile & Anleitung in 6 Schritten

Lesezeit: 7 Minuten
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Autor: Concetta Alba-Wrobel

Datum: 03.03.2023

Mikrofon und Kopfhörer symbolisieren Corporate-Podcast

Der eigene Podcast gehört für Unternehmen schon fast zum guten Ton – und dafür gibt es auch gute Gründe: drei um genau zu sein!

Doch nicht jedes Unternehmen landet mit dem Audio-Format gleich einen Hit. Wie Sie Schritt für Schritt zum Podcast kommen, der Ihnen wirklich einen Mehrwert bietet, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Inhaltsverzeichnis

    3 Vorteile des Corporate Podcast

    • 01.

      Steigerung der Markenbekanntheit

      Der Markt von Podcasts wächst. Laut Digital News Report 2021 hört fast ein Drittel der Deutschen regelmäßig On-Demand-Audioformate.
      Dazu liegt die Mehrzahl der Nutzer*innen in der werberelevanten Zielgruppe zwischen 14 bis 49 Jahren.

      Und auch die Anzahl von älteren Fans des Mediums steigt!

      Hier leisten Sie mit dem richtigen Thema also noch Pionierarbeit.

      Weiterhin verfügen viele Podcast-Zuhörer*innen über ein hohes Bildungsniveau. Laut einer Umfrage von Podstars aus 2021 hatten über 55 Prozent einen akademischen Abschluss. Außerdem sind sie:

      • kaufkräftig
      • technik-affin
      • trendbewusst
      • sehr loyal

      Diese Gruppe ist in der Regel schwer zu erreichen, mit interessantem Content gelingt dies aber.

      Denn gleich nach Unterhaltung sind Wissen & Bildung die Hauptgründe, warum Podcasts konsumiert werden!

    • 02.

      Podcasts sind mit kleinen Mitteln umzusetzen

      Täuschen Sie sich nicht: Der Aufwand, regelmäßig einen Podcast zu produzieren, ist nicht zu unterschätzen. Aber an Ausstattung brauchen Sie zunächst nur ein aufnahmefähiges Mikrofon und einen ruhigen Raum.

      Die Hörerschaft ist jedoch inzwischen verwöhnt.

      Denken Sie also über den Gang in ein professionelles Sendestudio nach, um bestmögliche Tonqualität zu schaffen.

      Für das mobile Setup spricht allerdings, dass Sie flexibler sind: Spontane Aufnahmen mit interessanten Gesprächspartner*innen wären dann standortunabhängig möglich.

    • 03.

      Mit Podcasts zum Experten-Status

      Podcast-Produzent*innen bauen sich einen Expertenstatus in ihrem Feld auf. Es gibt schon einige erfolgreiche Beispiele großer Unternehmen:

      Viele Themen und Nischen sind aber audio-technisch noch unbesetzt, so haben auch KMU noch Chancen.

      Glänzen Sie mit Ihrer Expertise, um sich sowohl bei Ihrer Kundschaft aber auch innerhalb der Branche zu positionieren.

      Durch die Vorbereitung und Produktion von Podcast-Episoden vertiefen Unternehmen ihr Wissen zu bestimmten Themen sogar noch weiter.

    Der eigene Podcast: Die ultimative Anleitung in 6 Schritten!

    Der Wunsch nach einem eigenen Podcast wirft viele Fragen auf: Wie genau geht man nun die Sache an? Wie produziert man einen erfolgreichen Podcast? Die passende Anleitung dazu finden Sie hier!

    1. Zielgruppe des Unternehmenspodcasts definieren

    Ein Firmen-Podcast spricht ganz verschiedene Zuhörer*innen an:

    • Kund*innen, die bereits die Produkte des Unternehmens nutzen,
    • potenzielle Kund*innen,
    • B2B-Partner*innen,
    • die eigenen Mitarbeitenden
    • und potenzielle Bewerber*innen.

    Direkt mit der Frage nach der Zielgruppe hängt auch die Absicht eines Corporate Podcasts zusammen:

    • Warum wollen Sie mit dem Podcasting beginnen? 
    • Inwiefern soll es zur Strategie und Unternehmenskommunikation beitragen?

    BESTANDSKUND*INNEN

    Für Bestandskund*innen ist der Corporate Podcast eine Erweiterung des Kundenservices. Dieser trägt auch zu einer engeren Bindung an die Marke bei. Denn es ist ein Vorteil des Audioformats, dass Zuhörer*innen leicht eine persönliche Beziehung zu Hosts aufbauen, auch wenn sie nur die Stimme kennen.

    NEUKUND*INNEN

    Wollen Sie z. B. neue Kund*innen ansprechen, geht es Ihnen im ersten Schritt um Reichweite und Bekanntheit. (Potenzielle) B2B-Partner*innen sollen Sie als Expert*in wahrnehmen.

    MITARBEITENDE

    Wenn Sie wiederum die eigene Belegschaft oder mögliche neue Mitarbeiter*innen ansprechen wollen, unterstützt der Podcast unter anderem Ihre Employer Branding Strategie.

    Fragen Sie sich also:

    Wer sind Ihre Hörer*innen und was wollen Sie bei ihnen erreichen?

    2. Podcast-Themen finden

    Je nach Zielgruppe und Absicht variieren auch die Inhalte eines Podcasts. 

    In jedem Fall sollten die behandelten Themen einen Mehrwert bieten.

    Social-Media-Kanäle bieten sich z. B. an, um generell mit der eigenen Community und Kundschaft in Kontakt zu kommen. Sie schaffen die Möglichkeit herauszufinden, welche Themen die User*innen interessieren.

    Stellen Sie aber die eigenen Produkte und Services nicht zu sehr in den Vordergrund.

    Umfragen zeigen, dass User*innen nichts gegen Werbung in Podcasts haben. Große Formate binden mittlerweile sogar extra Trenner für Werbeplätze in den Talks ein. Alternativ bietet es sich natürlich auch an, Ads möglichst organisch einzubinden. Ähnlich wie bei Influencer*innen auf Social Media.

    NEU- UND BESTANDSKUND*INNEN

    Im B2B-Bereich wollen Sie an Entscheider*innen ran. Dort bieten sich eher Branchen-Trends oder auch Herausforderungen an. DATEV zum Beispiel, einer der größten Anbieter von Buchführungs-Software in Deutschland, erreicht mit seinem Podcast „Hörbar Steuern“: Anwaltskanzleien, Steuerberater*innen und Wirtschaftsprüfer*innen. Die Folgen behandeln unter anderem steuerpolitische Entwicklungen und Rechtsfragen.

    MITARBEITENDE

    Was wiederum Ihre eigenen Mitarbeiter*innen interessiert, finden Sie selbst am besten heraus. Dafür bieten sich z. B. interne Umfragen an, die dazu auch noch schnell erstellt sind. Möglichen Bewerber*innen wollen Sie vielleicht Einblicke in die Arbeit und die Werte des Unternehmens geben.

    Wichtig: Sammeln Sie immer Ideen auf Vorrat. Viele Podcasts scheitern schon an der Produktion einer zweiten Episode!

    Fragen Sie sich also:

    • Was wünschen sich Ihre Hörer*innen?
    • Warum sollte Ihr Podcast gehört werden?
    • Was ist Ihr USP?

    3. Passendes Format finden

    Im Großen und Ganzen kann man in drei Podcast-Formate unterscheiden:

    • Monolog: Ein Host spricht die ganze Zeit.
    • Gespräch: Zwei oder mehrere feste Hosts reden miteinander.
    • Interview: In jeder Episode ist ein Gast eingeladen.

    Natürlich funktioniert auch eine Mischung aus allen drei Podcast-Formen. Vor- und Nachteile bestehen immer.

    MONOLOG

    Wollen Sie z. B. einen Monolog halten, sollten Sie sich im Klaren sein, dass Ihre Stimme wohl den größten Anteil am Erfolg hat. Empfinden Hörer*innen diese nicht als angenehm, werden sie den Podcast nicht mehr streamen.

    Ein Vorteil ist die volle Kontrolle über das Storytelling. 

    Sie bestimmen, an welchen Punkten Sie über bestimmte Inhalte sprechen, einen Spannungsbogen aufbauen und auch zu einem guten Ende kommen.

    GESPRÄCH

    (Gute) Gespräche wirken dagegen dynamischer und natürlicher. Außerdem werden verschiedene Standpunkte vertreten.

    Die Hosts müssen aber gut harmonieren und sich ergänzen, damit der Podcast eine treue Hörerschaft aufbaut.

    INTERVIEW

    Gäste sorgen für Abwechslung und decken mehr Themen ab.

    Allerdings ist der Aufwand höher: Sie müssen sicherstellen, dass für jede Episode Gesprächspartner*innen zur Verfügung stehen. Außerdem ist es möglich, dass die Qualität des Gespräches von Gast zu Gast schwankt.

    Fragen Sie sich also:

    • Welches Format transportiert Ihre Inhalte am besten?
    • Was spricht Ihre Zielgruppe an?
    • Welche Kapazitäten liegen Ihnen vor?

    4. Podcast produzieren

    Die Podcast-Produktion beginnt schon vor der Aufnahme. Entwerfen Sie ein „Drehbuch“, recherchieren Sie interessante Fragen und Themen für Ihre Gäste und Hörer*innen.

    Aber noch wichtiger: Bereiten Sie sich auch selbst inhaltlich gut vor, um nicht in Verlegenheit zu geraten.

    Organisieren Sie die Technik sowie Räumlichkeiten für die Aufnahme und testen Sie diese vorher. Hinterher geht es an den Schnitt. Auch wenn die meisten Podcasts wie aus einem Guss wirken, sind sie in der Regel doch im Nachhinein bearbeitet worden.

    Produzieren Sie am besten mehrere Episoden auf Vorrat, besonders bei Gast-Formaten.

    So gewährleisten Sie regelmäßige Folgen. Wenn Sie immer aktuelle Fragen behandeln, sollten Sie einen festen Termin für die Aufnahme haben. Eine möglichst schnelle Veröffentlichung im Anschluss ist dann ebenso wichtig, um nicht vom Geschehen überholt zu werden.

    Fragen Sie sich also:

    • Setzen Sie den Podcast selbst um?
    • Holen Sie sich professionelle Hilfe?

    Starten Sie jetzt Ihren Podcast!

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    5. Podcast verbreiten

    Der Weg, den Podcast auf der eigenen Homepage zur Verfügung zu stellen, liegt auf der Hand. Doch hier ist er schwerer zu finden. Einer Statistik von 2020 zufolge nutzen nur 9,5 Prozent der Hörer*innen Podcasts direkt von der Website der Streamer*innen.

    Die Mehrzahl streamt über Podcast-Verzeichnisse.

    Mit 47,9 Prozent lag Spotify 2020 weit vorne. Dahinter folgt die Videoplattform YouTube mit 28,3 Prozent: Überlegen Sie also, ob Sie sich bei den Aufnahmen auch direkt filmen, um gleichzeitig Videocontent anzubieten!

    Um in ein solches Verzeichnis aufgenommen zu werden, ist es ratsam, bei einem Podcast Hoster zu veröffentlichen. Sie stellen sicher, dass Episoden auf einer sicheren Plattform gehostet werden und bieten Funktionen wie:

    • Statistiken,
    • RSS-Feed-Generierung,
    • Werbeintegration und vieles mehr.

    Einige Beispiele für Podcast Hoster sind Buzzsprout, Libsyn oder Podbean.

    Die eigene Website hat dennoch auch Vorteile. So werden Sie über die organische Suche in Google teilweise leichter gefunden, vor allem wenn User*innen nach Ihrer Marke suchen. Zudem haben Sie in jedem Fall die volle Kontrolle über das Produkt. Als Ergänzung also jeden Falls eine Überlegung wert.

    Ganz gleich, ob Sie selbst oder von Dritten hosten lassen: Helfen Sie Suchmaschinen, Ihren Podcast zu finden. Dafür bietet sich ein Transkript zu jeder Folge an. Doch auch andere Informationen wie:

    • Titel,
    • Beschreibung,
    • Shownotes
    • und Tags

    werten Google und Co. aus. Stellen Sie als Podcaster sicher, dass diese Elemente relevante Keywords enthalten. So steigt die Chance auf eine gute Platzierung in den Suchergebnissen.

    Der Podcast sollte aber auch sonst effektiv beworben werden, um eine größere Reichweite zu bekommen.

    • Eine starke Online-Präsenz,
    • Social-Media-Kampagnen
    • und E-Mail-Marketing

    tragen dazu bei, den Podcast bekannt zu machen. Binden Sie Ihre Marketing-Abteilung also in das Projekt ein!

    To Do: Recherchieren Sie die wichtigsten Keywords, um sie an entsprechenden Stellen einzupflegen & planen Sie Marketing-Aktivitäten.

    6. Erfolg messen & Feedback einholen

    Nutzen Sie einen Podcast-Hoster, liefert dieser Ihnen in der Regel Zahlen und Daten zu Streams sowie Hörer*innen. So erkennen Sie, ob Sie Ihre geplante Zielgruppe erreichen oder sich womöglich andere Potenziale auftun. Sie erfahren außerdem, ob Ihre User*innen den Podcast zu Ende hören. Das zeigt unter Umständen, ob Sie sich evtl. kürzer fassen sollten.

    Tipp: Statistiken zeigen, dass die meisten für etwa 30 Minuten am Stück streamen.

    Unternehmen sollten zudem Feedback von ihren Zuhörer*innen einholen und darauf reagieren. So optimieren Sie ganz einfach Ihren Corporate Podcast. Ein gutes Feedback-System hilft dabei, ihre Zielgruppe besser kennenzulernen und ihre Bedürfnisse zu verstehen. Einige Podcasts streuen z. B. regelmäßig Episoden mit Hörerfragen ein. Das zeigt, dass Sie wirklich auf Ihre Community Bezug nehmen.

    Fordern Sie aktiv zu Rückmeldungen auf und nennen Sie dabei auch die Kanäle, auf denen Sie erreichbar sind: E-Mail, Social Media oder auch die Kommentarfunktion bieten sich an.

    Nehmen Sie Kritik nie persönlich, sondern nutzen Sie diese, um Ihr Produkt besser zu machen. Viele Podcasts haben „ihr“ Format nicht gleich zu Beginn gefunden. Das entwickelt sich.

    To Do:

    • Daten sammeln,
    • Feedback-Kultur aufbauen
    • und Prozesse zur Auswertung & Umsetzung etablieren.

    Fazit zum eigenen Unternehmenspodcast

    Der Corporate Podcast ist einen Versuch wert. Denn Sie haben selten die Möglichkeit, so intensiv mit Ihrer Zielgruppe zu kommunizieren. Und keine Sorge, wenn Ihr Podcast nicht gleich zum Renner wird. Sie entwickeln sich durchaus mit der Zeit – das gefällt auch der Community.

    Bei Bedarf unterstützen auch externe Anbieter*innen, wie Audiovermarktungen. Diese helfen bei der Konzeption und Umsetzung.

    Profilbild: Concetta Alba-Wrobel

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    FAQ zu Corporate Podcasts

    Podcasts führen zu einer engeren Kundenbindung. Zudem etablieren sich Hosts als Expert*innen auf dem Gebiet. Auch die Sympathiewerte steigen. So wird das Unternehmen für Kund*innen und Mitarbeiter*innen attraktiv.

    Inhaltlichen Ideen sind bei Corporate Podcasts kaum Grenzen gesetzt. Das Thema sollte nur Bezug zur Zielgruppe haben. Wenn Sie sich an Ihre Belegschaft richten, eignen sich die eigenen Produkte nicht. Denn Kund*innen interessieren sich für konkrete Anwendungen. Im B2B-Bereich sind Branchenthemen aus Politik und Wirtschaft beliebt.

    Einen Podcast lässt sich über verschiedene Kanäle veröffentlichen. Die eigene Website ist eine Option. Am häufigsten werden aber Hoster wie podcaster.de oder podigee genutzt. Über diese gelangt der Podcast auch in Verzeichnisse wie Google Podcasts oder Spotify.

    Einige große Unternehmen wie Automobilkonzerne oder Telekommunikationsunternehmen erstellen Podcasts selbst. Das ist auch für KMU möglich, da wenig Equipment erforderlich ist. Aber auch Vermarkter produzieren Ihren Unternehmenspodcast professionell.