Vertrieb & Marketing

Fehler im Marketing: So vermeiden Sie häufige Probleme

Lesezeit: 8 Minuten
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Autor: Kati Blumenrath & Markus Grenz

Datum: 22.07.2022

Hände auf Notebook-Tastatur mit unterschiedlichen Symbolen darüber symbolisieren Fehler im Marketing

Marketing gehört zu den wichtigsten Bereichen eines Betriebs. Sprüche wie “Das haben wir immer so gemacht” oder “Das passt nicht zu unseren Kunden” kennen wahrscheinlich die meisten. Aber genau diese Sprüche führen oft dazu, dass weitverbreitete Fehler im Marketing unterstützt werden.

Beispiele und Tipps wie Sie Marketingfehler vermeiden, finden Sie im folgenden Artikel.

Inhaltsverzeichnis

    Marketing-Probleme durch falsche Planung

    1. Die Aufgabenzuordnung ist nicht klar

    Diesen Marketing Fehler mussten schon viele Fachkräfte ausbaden. Alle Aufgaben, bei denen man zunächst nicht weiß, wer dafür zuständig ist, landen im Marketing. Wenn die Aufgaben und Ziele der einzelnen Abteilungen im Unternehmen nicht klar definiert sind, kommt es immer wieder dazu, dass die eigentlichen Aufgaben vernachlässigt werden.

    Eine gute Organisation ist hier das A und O.

    Sorgen Sie dafür, dass es eine strikte Trennung zwischen Marketing und Vertrieb gibt oder bilden Sie ggf. sogenannte „Schlüsselabteilungen“. Diese verbinden die beiden Bereiche in Form des Verkaufsmarketing.

    2. Fehlende oder ungenaue Budgetplanung

    Ohne genaue Budgetierung verliert man im Laufe des Jahres schnell den Überblick über die Kosten. Entscheidungen über neue Investitionen oder Werbekosten lassen sich so schlecht treffen. Daher sollten Sie dafür sorgen, dass Ihre Budgetplanungen möglichst konkret sind.

    Als Basis für diese Planungen sollten Sie Ihre Unternehmensziele zugrunde legen. Im operativen Bereich empfiehlt es sich, mindestens ein Jahr vorauszuplanen. Auf strategischer Ebene sogar eher die nächsten ein bis drei Jahre.

    Wichtig: Die Budgetplanung sollte während des laufenden Jahres stets überwacht werden, um mögliche Budgetüberschreitungen zu verhindern.

    Jede noch so gute Planung kann durch kurzfristige und unerwartete Ausgaben gesprengt werden.

    3. Fehlende Kampagnen-Auswertung

    Eine Kampagne wurde von Ihrer Marketingabteilung geplant und durchgeführt. Alle haben die Aktivitäten als sehr erfolgreich wahrgenommen und Sie wurden sogar von Externen auf die gute Idee angesprochen. Das ist natürlich ein Grund zur Freude. Doch oftmals endet hier das Reporting der Marketingaktivitäten.

    Dabei ist ein genaues Reporting inkl. Werbeerfolgskontrolle nicht nur für die Kostenplanung entscheidend.

    Kampagnen sollten möglichst gut reflektiert und rückblickend genau bewertet werden.

    Halten Sie dafür sowohl Erfolge als auch Misserfolge für die Zukunft fest.

    So kann bei zukünftigen Kampagnen auf dieses Wissen zurückgegriffen und der eine oder andere Euro eingespart werden.

    4. Fehlende Innovation

    In Zeiten der Digitalisierung und des Marketings 4.0 eigentlich undenkbar, aber in vielen Unternehmen herrscht immer noch ein regelrechter Innovationsstopp. Nicht nur die Anforderungen an das Produkt, sondern auch an die Werbung ändern sich.

    Folgendes bitte nicht falsch verstehen: Es gibt sicherlich Fälle von einem gewünschten Ab- oder Ausverkauf, in denen explizite Botschaften alter Prägung sinnvoll sind – wer aber automatisiert immer noch die 20 Jahre alten Werbeslogans nach dem Prinzip „Hauptsache Masse“ auf den Markt wirft, der wird zukünftig nicht mehr viele Brötchen verkaufen.

    Auch die veränderte Mediennutzung spielt eine immer wichtigere Rolle, um überhaupt noch die gewünschte Zielgruppe zu erreichen.

    5. Produkte ohne USP

    Ohne einen klar definierten USP (Unique Selling Point/ Alleinstellungsmerkmal) hebt sich Ihr Produkt nicht von der Masse ab. Bei übersättigten Märkten und einer Vielzahl an Online-Angeboten ist ein USP entscheidend.

    Der USP definiert den Grund, warum es sich lohnt, Ihr Produkt zu erwerben und nicht die Konkurrenzprodukte. Er macht Ihr Produkt einzigartig.

    Im Marketing sollten sich alle Maßnahmen darauf konzentrieren, diesen Grund bestmöglich herauszustellen und bekanntzumachen.

    6. Die Weitsicht fehlt

    Wir alle kennen es: Irgendwann hat man eine Unternehmensbrille auf. Gerade im Bereich Marketing ist es wichtig, auch mal über den Tellerrand hinauszuschauen und sich bei Messen oder ähnlichen Veranstaltungen Anregungen zu holen. Auch ein genauer Blick auf die Werbung der Konkurrenz kann neue Ideen freisetzen.

    Ein Blick nach rechts und links ist wichtig, um Änderungen am Markt wahrzunehmen und darauf zu reagieren. Hilfreich kann hierbei auch eine Umfrage beim eigenen Kundenstamm sein. Holen Sie sich direktes Feedback ein!

    7. Online-Marketing wird immer noch unterschätzt

    Dafür sind wir doch zu klein./ Wir haben doch eine eigene Facebook-Seite, reicht das nicht?/ Das machen wir so nebenbei.

    Diese und ähnliche Sätze hört man oft von KMU’s (kleine und mittlere Unternehmen).

    Dabei lohnt es sich auch für kleine Unternehmen einen genaueren Blick auf ihre Online-Aktivitäten zu werfen.

    Schon mit einfachen Mitteln wie dem Google Unternehmensprofil verbessern Sie online Ihre lokale Präsenz. Aber auch in diesem Bereich sollte eine genaue Aufgabenverteilung definiert werden. Wählen Sie also Hauptverantwortliche im Online-Marketing aus, um langfristigen Erfolg zu haben.

    Wichtig: Jeder neue Kanal bedeutet auch immer neue Personalkosten.

    Die Verwendung von z. B. Social-Media-Kanälen muss gut durchdacht sein. Nicht jeder Kanal ist für jede Zielgruppe relevant und sollte regelmäßig mit interessanten Inhalten gepflegt werden. Genauso muss auf Kommentare und Interaktionen reagiert werden. Ein unerfreulicher Kommentar eines Außenstehenden an einem Freitagabend kann seine negative Wirkung bei den anderen User*innen ungestört entfalten, wenn darauf erst am Montagmorgen reagiert wird.

    8. Falsche Versprechungen

    „Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht.“ – Dieses Sprichwort kennen wir alle. Gleiches gilt auch im Marketing.

    Vertrauen und Qualität zählen in Zeiten von Bewertungsportalen wie Google & Co. mehr denn je.

    Machen Sie Ihren Kund*innen keine Versprechungen, die Sie nicht halten können. Ihr Werbeslogan und Ihr Außenauftritt sollten zwar im Gedächtnis der Kund*innen hängen bleiben, aber nicht um jeden Preis. Verlorene Glaubwürdigkeit ist nur schwer wieder zurückzugewinnen.

    9. Die Buyer Persona ist nicht bekannt

    Mit der theoretischen Buyer Persona definieren Sie Ihre Idealkund*innen. Haben Sie diese genau vor Augen? Sie sollten sich sowohl die soziodemographischen Daten wie Alter, Geschlecht und Bildung als auch psychografische Merkmale wie Hobbys, Bedürfnisse und Werte anschauen. Diese Erkenntnisse lassen Sie dann gebündelt in Ihre Buyer Personas einfließen.

    Wenn Ihre Zielgruppe nicht genau definiert ist, haben Sie auch nicht die Möglichkeit Ihre Marketingaktivitäten effektiv auszusteuern.

    Unser Tipp: Erstellen Sie einen konkreten Lebenslauf inklusive Foto und Namen für Ihre Buyer Persona. Tragen Sie dort alle Informationen ein, die Sie über diese Person in Erfahrung bringen konnten.

    Es lohnt sich, den Steckbrief beizeiten zu aktualisieren oder auch zu erweitern. Mit Hilfe von Umfragen oder Marktforschungen lassen sich Ihre Annahmen bestätigen oder widerlegen. So wissen Sie immer, wer Ihre Zielgruppe ist, wie Sie diese am besten erreichen und was diese von Ihnen als Unternehmen erwartet.

    Marketing-Fehler in der Ausführung

    10. Ein gutes Produkt benötigt kein Marketing

    Auch wenn sich die Inhalte, Mittel und Kanäle des Marketings in den vergangenen Jahrzehnten massiv geändert haben, so ist die Notwendigkeit des Marketings nach wie vor ungebrochen. Man könnte sogar sagen: Sie ist höher denn je. 

    Denn die Vielzahl an digitalen und oftmals gratis angebotenen Inhalten im Netz stehen der Zielgruppe in einer unüberschaubaren Masse zur Verfügung.

    Wer hier nicht mit seiner Botschaft, seiner Firma, seinem Produkt oder der Dienstleistung untergehen will, der muss kommunizieren.

    Natürlich gibt es immer wieder Produkte, die „wie von alleine gehen“. Doch so ein Produkt auf den Markt zu bringen ist einerseits fast schon ein Sechser im Lotto. Und andererseits: Selbst wenn man dieses absolut herausragende Produkt in seinem Portfolio hat, nützt es nichts, wenn die Zielgruppe nichts davon erfährt.

    Auch Elon Musk (Tesla) oder Steve Jobs (Apple) sind nicht ohne Marketing ausgekommen. Ganz im Gegenteil.

    11. Die Kund*innen kennen unser Angebot

    Kund*innen kennen oft die Angebote, die sie zur Lösung ihres Problems oder zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse benötigen.

    Was sie darüber hinaus aus dem Portfolio der Firma kennen, das ist allerhöchstens zu erraten. Eine derartige Markenidentifikation bei den eigenen Kund*innen zu unterstellen ist fragwürdig. Und zu glauben, dass Ihre Kund*innen aus reinem Interesse seine wenige Zeit in die Recherche des Portfolios steckt, ist schlicht unrealistisch.

    Besser ist z. B. in den direkten Austausch mit den Kund*innen zu gehen oder über einen Newsletter das neue, aber auch bestehende Sortiment anzuteasern.

    12. Rabatte und Preissenkungen lohnen sich manchmal und schaden oft

    Rabatte und Preissenkungen mögen in bestimmten Branchen, bei ausgesuchten Kund*innen oder auch in besonderen Zeiten genau richtig sein.

    Als gezieltes und zeitlich begrenztes Instrument sind Rabatte und Preissenkungen ein empfehlenswertes Mittel. 

    Doch immer und überall ganz sicher nicht. Nach wie vor ist die Assoziation verbreitet, dass der Preis eines Produktes oder einer Dienstleistung auch etwas über die Qualität aussagt. Womöglich wird man so höchstens attraktiv für Schnäppchenjäger und hat zukünftig das Problem, für seine Produkte oder Dienstleistungen überhaupt marktgerechte Preise aufrufen zu können.

    13. Wiederholungen sollten vermieden werden

    Das Gegenteil ist oft der Fall. Gerade wesentliche Botschaften, die über einen längeren Zeitraum präsent sind, entfalten erst bei der Wiederholung ihre Wirkung. Der Medienalltag der meisten Menschen ist voller Eindrücke und wenn man nicht einer von vielen sein möchte, dann ist das Mittel der Wiederholung und mitunter der Varianz unabdingbar.

    Die Wurzel für den Anstoß zum Konsum wird nicht immer bei der ersten Rezeption eines Inhaltes gelegt.

    Eine der Grundregeln für einen guten Vortrag ist, wesentliche Punkte klar auszusprechen und diese mehrfach zu kommunizieren, damit sie sich bei den Zuhörer*innen festsetzen.

    Die Rezipient*innen vergessen schnell oder selektieren nicht so, wie wir es uns wünschen.

    14. Mailings aus Papier sind veraltet

    Werbebriefe sind längst noch nicht tot. Bei vielen Empfänger*innen sorgen sie durch ihre Haptik mittlerweile für einen bleibenden Eindruck. Nicht alle Kund*innen oder potenzielle Kund*innen haben seine Gewohnheiten zu 100 Prozent auf digital respektive online ausgerichtet. Vor allem E-Mail-Marketing wird immer mehr genutzt.

    15. Online darf nichts kosten: Das macht der Praktikant

    Wer eine professionelle Kommunikation wünscht, der muss auch Profis damit beauftragen. Zwar haben Fachleute in jeder Branche ihren Preis, aber gerade im Online-Segment sollten die Ressourcen gut eingeplant werden.

    Das macht der Praktikant? Wie oben bereits aufgeführt: Dann lieber gar nicht, denn das schadet nur.

    16. Ein guter Beitrag ist kurz und knapp

    Um eins vorwegzunehmen: Ein guter Beitrag sollte so kurz sein, wie es das Thema zulässt. Die Kurz-und-Knapp-Befürworter*innen im Marketing argumentieren mit der knappen Lesezeit, die den Empfänger*innen heutzutage zur Verfügung stehen. Und haben nicht Unrecht. Kürzungen gehen aber zumeist auf Kosten der inhaltlichen Verständlichkeit und des wichtigen Storytellings.

    Es gilt also immer: Verständlich und einfach geschriebene Texte, die die Bedürfnisse der Leser*innen abholen.

    Posts, die mehr Fragen als Antworten erzeugen oder langweilige prosaische Kurztexte, die so unterhaltsam sind wie eine Bedienungsanleitung, werden ihre Wirkung verfehlen.

    17. Affiliate Marketing-Fehler: Mal eben nebenbei

    Durch Affiliate Marketing haben Sie mit Ihrer Website die Möglichkeit, Werbeplätze für andere Webseitenbetreiber*innen zur Verfügung zu stellen und dafür Geld zu erhalten.

    Im klassischen Sinne lässt sich Affiliate Marketing mit Werbeflächen an der Hauswand oder dem Gartenzaun vergleichen – nur eben im digitalen Bereich.

    Doch leider wird oft der Fehler gemacht, dass Affiliate Marketing mal eben nebenbei läuft. Damit Sie aber wirklich eine Provision erhalten, sollten Sie sich vorher überlegen, welche Themen zu den Inhalten auf Ihrer Website passen und diese für die Werbeplätze eingrenzen. Außerdem sollten Sie Ihre Seiten nicht mit Werbung überladen.

    Ihre Nutzer*innen sind in erster Linie wegen Ihrem Content auf der Seite und nicht wegen der Werbung.

    Wichtig: Auch die technischen Gegebenheiten müssen stimmen, ansonsten vergeben Sie zwar Werbeflächen, aber von einer Provision sehen Sie am Ende wenig bis nichts.

    Fazit zu häufigen Marketing-Fehlern: Der größte Fehler ist nicht zu handeln

    Marketing ist lästig und hält uns von unserer eigentlichen Aufgabe ab: So denken viele Firmeninhaber und sie haben Recht damit. Es ist schließlich der Motor, der das Fahrzeug in Bewegung hält – in diesem Fall eben die Kernkompetenz der Firma – und nicht das Schmieröl.

    Doch ohne gutes Schmieröl – professionelles Marketing – läuft sich irgendwann auch der beste Motor fest und an ein Fortkommen ist nicht mehr zu denken. Vor Marketing-Fehlern sollte man da nicht allzu viel Angst haben, der größte Fehler ist nicht zu handeln. Wie bei jeder anderen Dienstleistung gibt es hier gute Fachleute.

    Die halten die Szene im Blick und sollten in der Lage sein, auf individuelle Gegebenheiten des Kunden mit adäquaten Lösungen sowohl in der „realen“ Welt als auch online zu reagieren.

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