QR-Codes für Werbung verwenden
Von Sabine Hilgenstock, Senior Key-Account-Managerin der FUNKE MediaSales Hamburg

Der Quick Response Code ist die quadratische Variante des Bar- oder Strichcodes. Er enthält aber ein Vielfaches an Informationen, die ganz leicht mit mobilen Endgeräten abrufbar sind. Dadurch hat er unzählige Einsatzmöglichkeiten im Marketing. Erfahren Sie mehr über kreative Ideen und praktische Tipps für die Verwendung von QR-Codes in der Werbung.
Vorteile von QR-Codes
Ein QR-Code enthält viele Informationen. Es können Bilder, Texte, Tondateien, Kontaktdaten und Web-Adressen sein. Die Datenmenge entspricht maximal 7.089 Ziffern und 4.296 Zeichen. Diese werden als ein quadratisches Muster dargestellt, in der Regel schwarz auf weiß.
- Sie sind sehr günstig zu erstellen. Viele QR-Code-Generatoren sind bis zu einem bestimmten Punkt sogar kostenlos.
- Sie sind leicht anzubringen, zum Beispiel auf Drucksachen.
- Sie sind schnell zugänglich, da die Mehrzahl der Menschen meistens ein Smartphone mit sich führt. Oft ist schon keine App mehr nötig, da die Handy-Kamera den Scanner bereits integriert hat.
- Sie vermitteln mehr Inhalt, als es eine normale Werbung könnte.
- Sie ermöglichen es, Nutzer*innen zu tracken und geben so Aufschluss über die Wirksamkeit der Werbung.
- Sie verbinden analoge und digitale Marketingmaßnahmen.
Beispiele für QR-Code-Nutzung im Marketing
Quick Response Codes haben im Grunde auf allen Druckerzeugnissen einen Mehrwert. Ein QR-Code auf einem Flyer oder Plakat kann zum Beispiel
- auf die Homepage des Unternehmens führen, um mehr Bekanntheit zu schaffen.
- zu einer Produktbeschreibung leiten, um ausführlichere Informationen zu geben.
- die Nutzer*innen sofort in den Online-Shop navigieren für eine direktere Customer Journey.
- die Social-Media-Kanäle aufrufen, etwa um zu einer Interaktion aufzurufen.
- Standortdaten übermitteln, zum Beispiel wo die nächstgelegene Filiale ist.
Die Möglichkeiten sind vielfältig.
Sie können auch zwei Quadratmuster für unterschiedliche Zielgruppen auf einer Werbung platzieren. Das ist unter anderem bei Mode sinnvoll: Der erste QR-Code auf einem Plakat führt zur Männer-, der zweite zur Frauen-Kollektion.
Feedback durch QR-Codes
Den größten Nutzen werden Sie ohne Zweifel aus dem Feedback ziehen, das Sie über die Codes bekommen.
Es ist eine der wenigen Optionen, konkrete Zahlen über die Wirksamkeit von Printwerbung zu erhalten.
Bei Zeitungsanzeigen, Rundfunk-Spots oder Plakatkampagnen wissen Sie zwar, wie viele Menschen potenziell Ihre Werbung wahrnehmen. Ob sie wirklich gesehen wurde, lässt sich aber schwer sagen. Die Vergabe von Gutscheincodes wird oft genutzt, um die Werbewirkung zu messen. Der QR-Code macht es den Konsument*innen aber leichter: Sie müssen keinen Gutschein ausschneiden oder Code abtippen, ein kurzer Klick auf das Handy reicht.
Die Zielseite des QR-Codes, wie eine Produkt-Landingpage, trackt in der Regel woher die Nutzer*innen kommen. Ein Aufruf über QR-Code sendet ein anderes Signal als ein Aufruf über die Google-Suche. So können Sie ablesen, ob Ihre Werbung effizient war. Oder Sie richten eine eigene Seite ein, sodass diese nur über das Quadratmuster angesteuert werden kann, und messen alle Seitenbesuche.
Ein Beispiel: Sie starten eine Plakatkampagne in Ihrer Stadt. Doch welche Standorte oder Viertel lohnen sich? Lassen Sie einfach in Stadtteil A und B die jeweils gleiche Zahl identischer Plakate anbringen, aber geben Sie Ihnen zwei unterschiedliche QR-Codes. Nun sehen Sie, in welcher Gegend Ihre Werbung häufiger gescannt wird.
Doch nicht nur die Zahl der Interessent*innen ist eine wertvolle Information. Bieten Sie doch auch einen direkten Link zu einer Plattform oder einem eigenen Feedback-Formular. So erfolgen schnelle und direkte Rückmeldungen zu Ihrem Service oder Produkt. Ein Gutschein im QR-Code schafft außerdem einen Anreiz, ihn zu scannen und eine Bewertung zu hinterlassen.
Service-Ideen
Ein QR-Code muss nicht immer nur dem Unternehmen dienen, sondern ist auch eine gute Service-Leistung für Kund*innen.
Sie können zum Beispiel ermöglichen, per QR-Code zu bezahlen. Das System ist in Deutschland zwar noch nicht weit verbreitet, aber bereits mit einigen Bezahl-Apps möglich. Nutzer*innen öffnen die App, scannen mit ihr einen QR-Code, den der Zahlungsempfänger bereitstellt und bestätigen die Transaktion. Umgekehrt geht es auch: Die App generiert einen Code mit den eigenen Daten und der Händler scannt diesen.
Oder bieten Sie einen kostenloser WiFi-Zugang in Ihrem stationären Geschäft an? Dann können Sie auch diesen per QR-Code-Scan ermöglichen.
Als Restaurant oder Lieferservice bietet es sich an, die Speisekarte oder auch nur Tageskarte per QR-Code aufrufbar zu machen.
Kontaktinformationen
Gerade im B2B-Bereich oder auf Messen ist der Austausch von Kontaktinformationen wichtig. Doch wer hat heute schon noch einen Kasten mit Kärtchen seiner Geschäftspartner*innen und Kontakte?
Viel leichter ist es doch, die Adresse und Telefonnummer als QR-Code bereitzuhalten. Der Gegenüber scannt ihn und lädt ihn so direkt auf sein Handy in das digitale Adressbuch. Darum ist ein QR-Code auf einer Visitenkarte absolut sinnvoll.
Tipps für Platzierung und Gestaltung der QR-Code-Kampagne
Inhaltlich können Sie Ihrer Kreativität bei der Nutzung der Datenmuster freien Lauf lassen. Bei der praktischen Gestaltung und Anbringung gibt es jedoch einige Tipps, die Sie beherzigen sollten.
1. Platzierung beachten
Ein QR-Code ist zwar schnell und einfach zu scannen, aber ein paar ruhige Sekunden benötigt man schon. Schließlich muss das Trägermedium erst einmal wahrgenommen und inhaltlich erfasst werden. Dann muss man zumindest kurzzeitig das Handy stillhalten.
Ideal sind daher QR-Codes auf Plakaten an
- Bushaltestellen
- Bahnhöfen
- gegenüber von Außengastronomie
- in öffentlichen Verkehrsmitteln
Weniger sinnvoll aber ist Werbung mit QR-Codes an Bahnstrecken oder Straßen, da sie während der Fahrt nicht gescannt werden können. Die U-Bahn ist ebenfalls problematisch, da dort meistens kein Empfang herrscht, wenn es kein WLAN gibt.
2. Nicht jedes Medium ist sinnvoll
Printprodukte bieten sich an für QR-Codes. Hier haben Betrachtende das Druckerzeugnis in der Hand oder befinden sich ihm gegenüber. Auch Digital-out-of-Home-Werbung ist eine Option, sofern der Code lang genug sichtbar ist, um ihn zu scannen.
Aus diesem Grund finden sich QR-Codes in der TV-Werbung kaum. Die Zuschauer*innen sind erstens zu weit weg vom Fernseher und zweitens wäre ein längeres Standbild nötig.
Aber auch hier gibt es Best Practices mit QR-Codes: Burger King etwa lancierte in den USA eine TV Werbung mit einem sich bewegenden Quadrat. Die ersten 10.000 Zuschauer*innen, die es schafften, das Muster zu scannen, bekamen einen Gutschein für einen Burger.
3. Mindestgröße beachten
An sich gibt es keine Mindestgröße für einen QR-Code. Ist die Auflösung des Bildes hoch genug und die Kamera des Scanners gut, ist im Grunde auch ein winziges Quadrat möglich.
In der Praxis gibt es aber Grenzen:
- 2 cm x 2 cm ist die Mindestgröße, die QR-Codes in Zeitungen und Zeitschriften meistens einhalten.
- Für Plakate gilt als Faustregel ein 10:1-Verhältnis von Abstand zu Code-Größe: Sind Betrachtende also 2 Meter (= 200 cm) von einem Plakat entfernt, sollte ein QR-Code darauf mindestens 20 cm hoch und breit sein.
4. QR-Code individualisieren
Auch wenn die Quadratmuster meistens schwarz-weiß sind, ist das doch kein Muss. Mittels QR-Code-Branding können Sie Ihre Muster individuell gestalten.
Mit Apps wie QR-Code Monkey oder der Seite qr1.at können Sie kostenlos und einfach Ihr eigenes Muster erstellen. Bringen Sie etwa Ihr Logo in der Mitte an oder passen Sie die Farben an Ihr Corporate Design an. Achten Sie nur auf einen ausreichenden Farbkontrast. Auch die drei Quadrate, die QR-Codes in drei der vier Ecken begrenzen, bieten Gestaltungsspielraum.
Wenig ändern lässt sich allerdings an der Grundform des Quadrates. Einen QR-Code rund zu machen, ist eigentlich nicht möglich. Als Kompromiss können Sie das Viereck in einem Kreis abbilden.
Probieren Sie doch mal unseren QR-Code aus. Dieser führt direkt auf unsere Landingpage der Newsletter Anmeldung. Optisch haben wir ihn mit unserem Icon-Logo angepasst.

5. Dynamische QR-Codes nutzen
Stellen Sie sich folgendes Szenario vor: Sie haben eine Printkampagne in Auftrag gegeben. Darin ist ein QR-Code enthalten, der auf Ihre Webseite führt. Nun ist Ihnen bei der URL ein Tippfehler unbemerkt durchgegangen. Die ganze Werbung ist wertlos. Sie kann sich sogar negativ auswirken, weil Nutzer*innen sich über die Fehlermeldung ärgern.
Das können Sie mit dynamischen QR-Codes verhindern.
Ein solcher Code enthält eine kurze URL und erst über diese wird die eigentliche Ziel-URL, also z. B. Ihre Webseite erreicht. So können Sie die Ziel-Adresse noch ändern, auch wenn das Code-Muster unverändert bleibt. Das lohnt sich auch bei langfristigen oder sich wiederholenden Kampagnen.
Die dynamischen Codes können auch sofort übermitteln, wie oft und von welchem Geräte-Typ sie gescannt wurden.
Fazit zu QR-Codes in Werbung
QR-Codes können die Werbung bereichern. Vor allem weil die offline zu online Welt einfach miteinander verknüpft wird. Werbeerfolge werden effizient ausgewertet und identifiziert. Besonders in Ihrer nächsten crossmedialen Kampagnen können QR-Codes ohne großen Aufwand und meist sogar kostenlos eingebunden werden.
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