Marketing und Ethik in der Medienwelt: Werte sind wertvoll
Von Frank Grieger, Leitung Sonderthemen & Sales Support der FUNKE MediaSales NRW
Werbung auf allen Kanälen, die vor allem eines ist, beliebig. Mit wertorientierten Marketing und ethischen Prinzipien liefern gerade seriöse Verlage und Medien einen Gegenentwurf zum Werbe-Overkill.
Die Inhalts-Inflation
So viel Kommunikation war noch nie: Es ist heute einfacher denn je, potenziell Massen von Menschen zu erreichen. Die rasant fortschreitende Digitalisierung mit immer neuen sozialen Medien sorgt zugleich für eine Inflation an Inhalten.
Diese potenzielle Reichweiten-Explosion hat auch die Werbung radikal verändert
Neue Technologien, Kanäle und Werbemittel sorgen für ein exponentielles Wachstum an Content. Zudem verschwimmen mit Konzepten wie Native Advertising und Content Marketing die Grenzen zwischen Werbung und Nachricht.
Grenzen des Wachstums
Doch die Grenzen des Wachstums, 1972 vom Club auf Rome mit Blick auf Ressourcen-Ausbeutung und globalen Raubbau formuliert, zeichnen sich längst auch in der Kommunikation ab. Clickbaiting, Pop-ups, künstliche Countdowns und riesige „JETZT KAUFEN“-Buttons buhlen geradezu verzweifelt um Aufmerksamkeit.
Aufgrund der schieren Masse von ungefilterten und oft fragwürdigen Contents, wirken all diese Versuche nicht mehr wie damals. Dazu kommt, dass sich neben dem Nutzerverhalten auch das Verständnis für die online-Welt verbessert hat.
Eine Chance für seriöse Medien
Zugleich begünstigt die potenziell grenzenlose Verbreitung Populist*innenen und Verschwörungstheoretiker*innen, wenn diese über geeignete Tools und die nötige Skrupellosigkeit verfügen. Das Prinzip der Desinformation: von einem Donald Trump in schockierender Perfektion vorgeführt.
Ungefiltert und undifferenziert weiterverbreitet bedeuten solche, ja: fake news sind eine immense Bedrohung demokratischer Werte. Düstere Aussichten? Einerseits: ja.
Gerade für seriöse, vor allem regionale Medien steckt darin aber auch eine große Chance.
Was die erste Corona-Welle gelehrt hat
Seriöse Medien ordnen die Welt und haben sich dem Kampf gegen die Lüge verschrieben, wie hier in einem Beitrag der WAZ griffig beschrieben wird. Kein Wunder, dass die Relevanz solcher Medien und Verlage in der Krise gewachsen ist.
Ambitionierte Verlage, Qualitätszeitungen und ihre Nachrichtenportale verzeichneten vor allem in der ersten Phase der Krise deutliche Zuwächse.
Warum? Weil sie für Werte wie Glaubwürdigkeit, Respekt, Transparenz, Authentizität und Nachhaltigkeit stehen.
Allesamt Kriterien, die wieder vermehrt Konjunktur haben. Man könnte auch sagen: Es sind die Alleinstellungsmerkmale der Anständigen. Das ethische Prinzip – es kann zum USP werden.
Auswirkungen für Werbung und Marketing
Diese Wertorientierung ist nicht allein redaktionellen Inhalten vorbehalten. Jede Tageszeitung zum Beispiel ist eine Marke, deren Brand Value auch auf werbliche Inhalte abfärbt. Und zwar vor allem dann, wenn dies von Werbeabteilungen im selben Maße glaubwürdig vorgelebt wird.
Gute Mediaberater*innen leben nicht vom kurzfristigen Verkaufserfolg, sondern von der nachhaltigen Kundenbindung. Sie respektieren die Befindlichkeiten der Kund*innen und entwerfen mit ihnen gemeinsam Strategien, die möglichst wirkungsvoll sind – unter Berücksichtigung von regionalen und lokalen Besonderheiten. Sie reporten den Erfolg (oder, auch wenn’s weh tut: Misserfolg) von Werbemaßnahmen so weit wie möglich, um transparent zu bleiben – und um zu lernen.
„Wir sind für Sie da“
Das Allerwichtigste aber bleibt: Vertrauen.
Mit dem Bekenntnis „Wir sind für Sie da“ und einem offenen Ohr konnten viele regionale Verlage bei ihren Kund*innen punkten, selbst wenn kurzfristig Werbebudgets eingefroren werden mussten. Anders als die Online-Riesen Amazon, Google & Co., die für Anonymität und Distanz stehen (was ihnen in der allerersten Phase der Pandemie durchaus genützt hat), wird dieses vielfach eine Investition in die Zukunft darstellen.
Fazit
Ethische Werte als USP – das lohnt sich für seriöse Verlage, erst recht im regionalen Bereich. Statt auf kurzsichtige Profite, setzen erfolgreiche Mediaberater*innen bei ihren Kund*innen auf Nachhaltigkeit, Transparenz, Seriosität – und vor allem auf Respekt und Vertrauen.
Wer das glaubhaft vermittelt, investiert erfolgreich in eine nachhaltige Werbezukunft.
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